13/31: Der Reißverschluss am Dachzelt. Kann einfach sein. Aber auch frustrierend.

Wenn die Sonne am Horizont versinkt und die Welt in den Rhythmus der Nacht übergeht, finden Abenteurer auf der ganzen Welt Trost in ihrem vertrauten Dachzelt—die Antwort der Städter auf den Reiz der Wildnis. Doch nur wenige machen sich Gedanken über die unscheinbaren Elemente, die dazu beitragen, dass diese Zuflucht unter freiem Himmel möglich ist. Ich spreche hier vom Reißverschluss, einer Erfindung, die sich in die Herzen und Köpfe von Campern auf der ganzen Welt geschlichen hat.

WIE ALLES BEGANN

Die Geschichte des Reißverschlusses ist in den Annalen der Erfindungen verzeichnet. Im Jahr 1851 meldete Elias Howe, der Mann, dem die revolutionäre Erfindung der Nähmaschine zugeschrieben wird, das Patent für einen Automatischen, ununterbrochenen Kleiderverschluss an. Erst 1893 ging der amerikanische Erfinder Whitcomb Judson mit seinem Konzept einen Schritt weiter. Er präsentierte auf der Weltausstellung in Chicago eine Vorrichtung, die er Clasp Locker [“Klemmöffner für Schuhe”] nannte—die aber leider ein Flop wurde. Doch aus jeder Tragödie erwächst ein Phönix. 1913 schaffte Otto Frederik Gideon Sundbäck, ein Lehrling Judsons, mit seinem Entwurf den Durchbruch.

1917 übernahm die B.F. Goodrich Company diese wunderbare Erfindung, baute sie in ihre Gummistiefel ein und vermarktete sie unter dem Namen Zipper oder Zippverschluss (wegen des Geräusches, das sie machten).

1934 gründete Tadao Yoshida das japanische Unternehmen San-es Shokai, das später als YKK bekannt wurde.

DER REISSVERSCHLUSS HEUTE UND SEINE ROLLE IN DACHZELTEN

Heutzutage ist der Reißverschluss nicht mehr wegzudenken—nicht nur, um Kleidung, Taschen und viele andere Dinge zusammenzuhalten, sondern auch als wichtiger Bestandteil von Dachzelten. Es gibt verschiedene Arten von Reißverschlüssen auf dem Markt, von denen jeder einen bestimmten Zweck erfüllt:

Spiralreißverschluss
Diese Reißverschlüsse bestehen aus ineinander greifenden Wendeln aus Nylon oder Polyester. Sie sind flexibel und leicht—und daher ideal für die Strapazen des Outdoor-Lebens.

Pro: Gerines Gewicht, leichtgängig, unempfindlich gegen Schmutz und Abrieb.
Kontra: Weniger haltbar als Metall, kann sich bei Belastung verhaken.

Metallreißverschluss
Der robuste Klassiker, oft in hochwertigen Produkten zu finden. Es gibt sie in verschiedenen Größen, und sie vermitteln ein Gefühl von solider Zuverlässigkeit.

Pro: Sehr langlebig, hohe Belastbarkeit, hochwertige Ästhetik.
Kontra: Schwerer als andere; rostanfällig, wenn nicht aus Edelstahl.

Kunststoffreißverschluss
Diese strapazierfähigen Reißverschlüsse sind für den Einsatz unter feuchten Bedingungen konzipiert und bestehen in der Regel aus Nylon oder einem ähnlichen Material.

Pro: Leicht, korrosionsbeständig, flexibel.
Kontra: Kann sich mit der Zeit abnutzen, weniger ästhetisch, leidet u.U. durch UV-Strahlung.

Wasserdichter Reißverschluss
Wie der Name schon sagt, trotzen diese Reißverschlüsse den Elementen mit speziell entwickelten Dichtungen, die Feuchtigkeit abhalten—perfekt für schlechtes Wetter.

Pro: Hält Wasser draussen.
Kontra: Schwieriger zu öffnen und zu schließen, teuer.

ÜBERLEGUNGEN BEIM KAUF EINES DACHZELTES

Wenn du ein Dachzelt kaufst, solltest du die folgenden Faktoren in Bezug auf Reißverschlüsse berücksichtigen:

Haltbarkeit des Materials Achte auf die Zusammensetzung der Reißverschlüsse: Metall ist vielleicht die beste Wahl für Langlebigkeit, aber hochwertige Spiralreißverschlüsse haben auch ihre Vorteile, besonders wenn das Gewicht für dich eine Rolle spielt.

Benutzerfreundlichkeit Achte auch darauf, dass die Reißverschlüsse leichtgängig sind. Dieses simple Detail wird oft übersehen, bis man beim ersten Regenguss mit einem widerspenstigen Reißverschluss zu kämpfen hat.

Wetterbeständigkeit Wenn du vorhast, Länder zu bereisen, in denen Regen nur eine andere Form von Naturwunder ist, wird dir ein Zelt mit wasserdichten Reißverschlüssen gute Dienste leisten.

Pflege Wirf öfter mal ein Auge auf deine Reißverschlüsse, denn wie jedes andere Material brauchen auch sie Pflege. Halte sie frei von Staub, Sand, Schlamm, Moos und allem, was sie behindern könnte, und schmiere sie gelegentlich mit Wachs, Graphit oder einem anderen Schmiermittel, damit sie reibungslos funktionieren.

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UNVOLLKOMMENE WELT

Wenn ein Reißverschluss einwandfrei funktioniert, ist alles in Ordnung. Reißverschlüsse an Dachzelten sind jedoch Verschleiß und Missbrauch ausgesetzt. Zwei der schlimmsten Dinge, die passieren können, sind:

VERSCHLEISS Kunststoffzähne können sich bei häufigem Gebrauch abnutzen, sodass sie nicht mehr so gut ineinander greifen. Plötzlich bricht der geschlossene Reißverschluss auf, und zwar nicht nur an einer Stelle, sondern über die gesamte Länge.

In jedem Fall ist der Austausch eines Reißverschlusses kein Kinderspiel. Du investierst Zeit und Geld für Reparaturen, die du lieber in ein Outdoor-Abenteuer stecken würdest.

Die Lehre, die wir daraus ziehen, ist, dass man auf die Reißverschlüsse achten und sie niemals überstürzt oder mit Gewalt aufmachen sollte. Übrigens ist es weniger schlimm, wenn bei Spiralreißverschlüssen ein Wendel ausreißt—sie liegen so eng beieinander, dass die Lücke überbrückt und ein sicheres Schließen gewährleistet wird.

FAZIT

Achte auf stabile und leichtgängige Reißverschlüsse. Pass auf, dass das Material nicht übermäßig belastet wird, da dies zu einem vorzeitigen Versagen des Reißverschlusses führen kann.

Achte immer darauf, dass die Reißverschlüsse sauber, also frei von Schmutz und Abrieb sind. Wende beim Schließen keine übermäßige Kraft auf und klemme keine Gegenstände oder Zeltgewebe ein.

 

By: Mike Brailey

Born in the UK, Mike went to school in England and France before hiking across most of Europe in his early twenties. With a background as a photographer and engineer in the automotive industry, he has worked in Europe, the Middle East, South Africa, Southeast Asia and the Americas. His heart beats for classic cars and motorcycles, favouring an expedition equipped 1963 Land Rover Series IIA for overlanding. He is an outdoor enthusiast and, in 2016, followed his vocation to become an adventure journalist.